Rätsel um Taylor Swift: Was steckt hinter den Türen zum neuen Album?

Das neue Album von US-Superstar Taylor Swift erfüllt nicht alle Erwartungen – und bricht dennoch Rekorde.
Schwarzach Wenn man Taylor Swift eines nicht absprechen kann, dann ihre Arbeitsmoral. Die 35-jährige Pop-Sängerin hat bereits mehr als 250 Songs veröffentlicht und ihre Diskografie am vergangenen Freitag um ihr zwölftes Studioalbum The Life of a Showgirl erweitert.
Die Erwartungen der Fans hatte Swift im Vorfeld erfolgreich hochgeschraubt: Viele hatten nach der aufwendigen Promo – das Album gab es in zahlreichen visuellen Aufmachungen mit klingenden Namen wie Tiny Bubbles in Champagne zu kaufen – ein Konzeptalbum erwartet; Federboas, Pomp und Glamour inklusive.

Mit über fünf Millionen Presaves brach The Life of a Showgirl zudem den (zuvor von Swift selbst gehaltenen) Spotify-Rekord als meistvorgespeichertes Album aller Zeiten. Der Siegeszug setzte sich nach Veröffentlichung fort: Das Showgirl wurde innerhalb von nur elf Stunden zum meistgestreamten Album innerhalb eines Tages auf Spotify.
Am Wochenende lud die Sängerin außerdem zu viel besuchten Listening Parties in Kinos. In einem 90-minütigen Film präsentierte sie den Fans dabei das Musikvideo zur Single The Fate of Ophelia, begleitet von Behind-the-Scenes-Material und Lyric-Videos zu weiteren Songs.

Eine Revue über Swifts Alltag auf ihrer triumphalen Eras Tour, die mehr als zehn Millionen Tickets verkaufte, klang dabei an, fand aber keine Umsetzung. Die Showgirl-Prämisse erfüllt vor allem das titelgebende Schlussfeature mit Popstar-Kollegin Sabrina Carpenter, das wie die Zugabe zu einer Show klingt, die gar nicht stattgefunden hat.
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Dem opulenten Marketing wird das Album also nicht ganz gerecht: The Life of a Showgirl ist zuallererst eine picksüße und suggestiv zweideutige Liebeserklärung an Swifts Verlobten, den bekannten Footballspieler Travis Kelce (35).

In Wi$h Li$t träumt sie nicht von Glamour, sondern von schlichtem Alltag und dem Wunsch nach einer Familie, in Honey besingt sie ihren “Forever-Night-Stand”.
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Lyrisch gibt es sicher vielschichtigere Swift-Werke, vor allem die beiden folkigen Storytelling-Alben evermore und folklore. Aber: Popmusik darf auch anspruchslos und leicht sein. Die Songs auf The Life of a Showgirl sind eingängig, machen Spaß, und das ist kein Zufall. Produziert wurde das Album von Shellback und Max Martin, jenem schwedischen Hit-Architekten, der schon für Britney Spears’ … Baby One More Time oder Katy Perrys I Kissed a Girl verantwortlich zeichnete. Im schwedischen Hochglanz-Pop bietet vor allem der Song Wood eine willkommene neue musikalische Facette von Taylor Swift, die hier mit Funk-Riffs und Motown-Groove experimentiert.
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Danach ist das Leben des Showgirls auch recht schnell wieder vorbei. Während Swifts letztes Album länger als zwei Stunden dauerte, ist man mit dem Neuwerk in recht kurzweiligen 42 Minuten durch. Aber die Show geht weiter: Denn Taylor Swifts Alben sind nie bloß Musik – sie sind Gesamterlebnisse. Im Laufe ihrer Karriere hat die Popmusikerin ein eigenes Universum erschaffen, eine symbolische Welt aus wiederkehrenden Motiven, Figuren und Objekten. Ihre Fans folgen diesen Spuren mit detektivischem Eifer. Gerade dieses gemeinsame Deuten und Entschlüsseln hat eine außergewöhnlich enge Gemeinschaft entstehen lassen.

Und auch jetzt gibt es wieder Anlass zum Spekulieren: Seit Samstagabend tauchen in mehreren Städten orangefarbene Türen mit QR-Codes auf, die zu kurzen Videos führen, in denen wiederum ein Buchstabencode verborgen ist.
Ob dahinter eine Dokumentation über die Eras Tour steckt oder gar neue Songs – die Swifties sind jedenfalls bereits auf Spurensuche.