„Ultramateria“ – Kunstfestival in riesiger Industriehalle in Hohenems

Hohenems Ein leerer Industriebau verwandelt sich für vier Tage in ein vibrierendes Kunstlabor. „Ultramateria“ nennt sich das neue Medienkunst-Festival, das Hohenems am 27. bis 30. November, im Collini-Areal in einen Schmelztiegel aus Robotik, Lichtinstallationen und kritischem Diskurs verwandeln will. Es ist ein Projekt mit großer Strahlkraft – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn.

Ein Festival als Ausnahmezustand

Was in London das Printworks ist, ist in Vorarlberg die Collini-Halle: ein monumentaler Industriebau, der kurz vor seiner Umnutzung noch einmal Raum für Visionen schafft. „Das Besondere ist: Es ist keine Nachnutzung, sondern eine Vornutzung“, erklärt Mitinitiator Stefan Kainbacher gegenüber VOL.AT. Die Produktion von der Firma Collini beginne hier Anfang nächsten Jahres. Jetzt – für wenige Tage – wird die Halle zur Bühne für zeitgenössische Medienkunst.

Zwischen Nebel und Blitzlicht

Das Festival gliedert sich in Performances, Installationen, Vorträge und Workshops. Erwartet werden unter anderem:

• großformatige audiovisuelle Lichtkunst,
• Roboter-Installationen,
• DJ- und VJ-Sets,
• Performances von Künstler wie Iman Taghadossi, Vossenbacher, Hubert Dobler,
• Vorträge u.a. von Hundred Rabbits (Kanada) zu Utopie/Dystopie oder Grit Wolany (ZHDK Zürich) zum Thema „Design und KI“.

Die Halle wird zur dunklen Erlebniswelt. „Es ist Nebel da und es gibt Licht und Sound – man folgt einfach den Klängen“, so Kainbacher.

Workshops und interaktive Formate

Besonderes Augenmerk gilt den Workshops: Ob Live Coding, Modular Synthesizer oder Projection Mapping – Interessierte können sich aktiv beteiligen. Die Plätze sind begrenzt. Wer mitmachen will, sollte sich frühzeitig anmelden. Hier kommen sie zur Anmeldung

Vielfältig – auch hinter den Kulissen

Hinter „Ultramateria“ stehen zahlreiche Partner: von der Dualen Hochschule Ravensburg über das designforum Vorarlberg bis hin zur IG Kultur. „Ohne die Unterstützung von Studierenden, Unternehmen und vielen Helfer wäre das nicht möglich gewesen“, sagt Kainbacher. Ein halbes Jahr Planung steckt hinter dem Projekt.

Die teilnehmenden Künstler sind lokal, national und international – vom aufstrebenden VJ bis zur etablierten Medienkünstlerin. „Es gibt keine Altersgrenze. Jugendliche, Erwachsene, Kunstinteressierte – alle sind willkommen“.

Ein Ort mit Geschichte

Für Kulturinteressierte mit Langzeitgedächtnis ist dieser Ort kein Neuland: Bereits 2011 wurde das Areal ein Schauplatz des legendären „Transmitter“-Festivals. Damals wie heute zeigte sich, welches kreative Potenzial in den kahlen, grauen Wänden schlummert. Ultramateria knüpft nun an diese Pioniertage an – mit neuer Technik, neuen Köpfen, aber derselben Vision: Kunst an ungewöhnlichen Orten zu erleben.