Abschaffung des
Pflegeregresses
Bisher sind Pflegehäuser nicht wie Krankenhäuser angesehen worden. Warum haben wir als Sozialstaat bis dato – also jahrzehntelang – alte, kranke und gebrechliche Menschen von diesem Schutz ausgeschlossen? Krank ist krank, ob alt oder jung. Es hat verdammt lange gedauert, bis unsere Politiker aufgerüttelt wurden und die Ungerechtigkeit im sozialen Schutz erkannten. Die anfallenden Kosten für die Abschaffung des Pflegeregresses von 100 bis 200 Millionen Euro, die hierfür kolportiert wurden, sind ja relativ klein. Das versprochene Einsparpotenzial bei den Versicherungen, das ja viel größer ist, könnte hierfür am besten verwendet werden. Nur ein Prozent der Krankenkassenbeiträge (je 0,5 Prozent für DN und DG) würde für die Abdeckung von 180 Mill. Euro im Jahr nötig sein und für den Beitragszahler verkraftbar im Hinblick auf ein sorgloses Alter. Aber natürlich ist die Deckung durch Rationalisierungsmaßnahmen bei den Sozialversicherungsanstalten das erste Gebot.
Walter Weider,
Riedergasse, Bregenz