25 Jahre diplomatische Beziehungen
Die Geschichte zwischen Christen und Juden war lange problematisch. Juden galten als Gottesmörder von Jesus. Seit 50 Jahren hat sich aber die Beziehung zunehmend gebessert, die vor 25 Jahren zu diplomatischen Beziehungen zwischen dem Vatikan und Israel führten. Den Anfang machte das Konzilsdokument „Nostra Aetate“, aber erst 20 Jahre später nannte Papst Johannes Paul II in der römischen Synagoge Juden „unsere älteren Brüder, unsere bevorzugten Brüder“. Er ergänzte: „Niemand darf behaupten, Juden hätten den Heiland getötet.“ Zum 25-jährigen Jubiläum reiste der einflussreiche Kardinal Leonardo Sandri nach Jerusalem. Er nannte Israel einen Garanten für die christliche Präsenz im Heiligen Land, lobte Israel als Insel des gesunden Menschenverstandes in einem von Kriegen zerrütteten Umfeld. Er dankte dem Judenstaat, dass er das „Christentum aufblühen lässt.“ Es gelang dem Vatikan, Brücken zu Israel zu bauen und zu überqueren. Papst Franziskus hat 2014 am Grab von Theodor Herzl einen Kranz niedergelegt. Theodor Herzl bat 1904 Papst Pius X um Unterstützung dafür, den bedrängten Juden eine neue Heimat in Israel zu ermöglichen. Der Papst wies ihn ab.
Dazu sagte Papst Johannes Paul 1991 in Brasilia: „Mögen unsere jüdischen Brüder und Schwestern in ihrem eigenen Land, dem Land ihrer Vorfahren, in Frieden und Sicherheit leben, bewacht von Gott, ihrem wahren Hirten.“
Dr. Wolfgang Hämmerle, Lustenau