„Egal wie!“
Mit diesen Worten fordert LWK-Moosbrugger die Massentötung von Rotwild zur TBC-Bekämpfung, wohlwissend, dass TBC genauso mit Rinderimporten ins Land kommt, aber auch von Fuchs und Dachs übertragen wird. Selbst die grausamen Bilder von Kaisers können ihn von der Forderung nach Tötungsgattern nicht abhalten. Nach demselben Muster wird offenbar die Kälbervermarktung im Land verteidigt: egal wie – Hauptsache legal! Diese Einstellung „egal wie“ zeigt wohl eines der Kernprobleme der heutigen Agrarpolitik: die Geisteshaltung gegenüber dem Lebewesen Tier insgesamt. Die Leidtragenden sind neben den Tieren natürlich auch die vielen ehrlichen, heimischen Landwirte, bei denen Tierwohl nicht nur ein Werbeslogan ist, sondern die hart dafür arbeiten, den Tieren bis zu ihrem Tod ein lebenswertes Leben zu ermöglichen. Aber wenn der oberste Bauernvertreter es verwerflich findet, das heutige System der Massentierhaltung zu kritisieren, darf man sich nicht wundern, wenn die Agrarlobbyisten in Brüssel weiter die Interessen von Agrarkonzernen vorantreiben und die kleinbäuerlichen Strukturen immer mehr unter die Räder kommen.
Vielleicht sollte man sich auch selber einmal bei der Nase nehmen und nicht immer die Fehler bei anderen suchen!
Meiner Überzeugung nach hilft jedenfalls nur noch beten: Herr, verschone uns vor solchen Politikern, egal wie!
Albert Hager, Mellau