Coronavirus bedeutet: Schließt Lesbos sofort
Unerträglich ist es, auf europäischem Festland unter Zusehen der Europäischen Union, Tausende Flüchtlinge unter unmenschlichen und menschenunwürdigen Bedingungen dahinvegetieren zu lassen. Nun kommt noch die epidemische Entwicklung des Coronavirus hinzu: Spätestens jetzt müssten die Alarmglocken bei verantwortlichen europäischen Politiker(innen) schrillen: Wenn sie schon nicht auf Basis der Humanität und Menschenwürde zum Handeln bereit sind, so gebietet es jetzt die Vernunft: Während der Iran dabei ist, 70.000 Häftlinge aufgrund des Coronavirus freizulassen, halten Politiker wie der österreichische Bundeskanzler am Nichtbeteiligen an einer europäischen Auflösung der Flüchtlingslager im Süden Europas fest. Kurz handelt damit wider nationalem österreichischen und wider europäischen Interesse zur Sicherung der Gesundheit der Bevölkerung.
Es ist absolut unverantwortlich, die Zustände in Griechenland aufrechtzuerhalten und damit einen Coronavirus-Ausbruch auch unter den Geflüchteten zu riskieren. Die Flüchtlingslager wie in Lesbos gehören unverzüglich aufgelöst, die Insassen medizinisch versorgt und über ganz Europa dezentral aufgeteilt.
Deutschland hat angeboten, 1500 unbegleitete Jugendliche aufzunehmen. Umgelegt auf Österreich entspräche dies einer Zahl von 150 Jugendlichen. Umgerechnet auf Vorarlberg wären das sechs Jugendliche: Kurz blockiert hier völlig irrational. Er positioniert hier ganz Österreich falsch, seine Politik hat hier keine Verhältnismäßigkeit. Und er gefährdet damit Menschenleben. Jetzt gilt: rasch handeln! Schließt Lesbos sofort!
Andreas Postner,
Rankweil