Kritik
Die Herren Günter Amann (wann&wo vom 5.4.2020) und Heinz Schmidt (VN vom 7.4.2020) echauffieren sich in ihren Leserbriefen über die Ausführungen von Ulrich Gabriel (vulgo Gaul) in seiner Kolumne „Neues vom Zanzenberg“. Dabei kritisieren sie Gabriel, weil seine Kritik an den Maßnahmen der Bundesregierung bezüglich Coronavirus nicht dem Mainstream entspricht und seiner Meinung nach die Medien keinen Qualitätsjournalismus an den Tag legen. Kritik, weil man kritisiert? Da rütteln die beiden kräftig am Grundrecht der Meinungsfreiheit, zumal sie auch keine Argumente haben, die die Feststellungen von Gaul glaubhaft widerlegen. Auch Missbrauch der künstlerischen Freiheit wird ihm vorgeworfen. Ja darf man nur Kritik üben und künstlerisches literarisches Schaffen praktizieren, wenn dies der eigenen Meinung entspricht? Metternich lässt grüßen. Auch Beschimpfungen wie Salonkommunist, selbsternannter Künstler etc. dürfen in den Machwerken der o. a. Herren nicht fehlen. Für mich erhebt sich nun die Frage, haben diese Herren Demokratiedefizite oder sind sie mit den satirisch untermalten Ausführungen von Gaul einfach nur intellektuell überfordert?
Günther Wieser, Lochau