Wortwahl in
der Pandemie
Dass die Verantwortlichen im Gesundheitssystem und in der Politik die Pandemie sehr gut in den Griff bekommen haben, ist unbestritten und verdient Dankbarkeit und unser aller Respekt. Trotzdem wäre es mir als alter, mündiger Bürgerin lieber gewesen, auf Augenhöhe mit Fakten über die drohende Gefahr und die notwendigen Einschränkungen zu deren Eindämmung informiert zu werden statt mit einer Wortwahl, die an Angstpädagogik vergangener Zeiten erinnert hat. Ich bin daher nicht der Meinung von Herrn Kollaritsch – Mitglied des Krisenstabs –, dass die Bevölkerung die Einschränkungen ohne drastische Wortwahl nicht angenommen hätte. (Vgl. ZIB2 vom 27. 4. und VN vom 28.4) Mündige Bürger(innen) sind sehr wohl imstande, faktenbasiert Eigenverantwortung in Krisenzeiten zu übernehmen. Ich frage mich auch, warum Baumärkte vor Kinderspielplätzen, Kirchen und Museen geöffnet wurden.
Angela Matosevic-Döring,
Lauterach