Lüge ließ Menschen verzweifeln
Vorerst möchte ich sagen, dass ich verstanden habe, dass in den ersten zwei Wochen strenge Maßnahmen getroffen werden mussten. Was nicht verständlich ist, dass wir sechs Wochen lang angelogen wurden. Social Distancing! Gemeinsame Unternehmungen nur wer im selben Haushalt wohnte. Treffen mit Eltern, Großeltern und Kindern, unter Strafe verboten. Mein Vater (85 Jahre) wohnt allein und er hat unter dieser Isolation so sehr gelitten, dass er versuchte, sich das Leben zu nehmen. Jetzt ist er in Rankweil und darf nicht besucht werden. Striktes Besuchsverbot – Coronamaßnahmen. Wo bitte ist der Sinn hinter dem Ganzen. Angst und Panik wurde verbreitet. Und es wird noch immer Angst gemacht: Kürzlich in den VN stand schon wieder auf der Titelseite: Experten warnen vor zweiter Viruswelle. Klein darunter: Bund und Land für mögliches Szenario gerüstet. Nächste Lockerungen stehen bevor. Habt ihr es gelesen: mögliches. So wie in Vorarlberg mit mindestens 1000 schwer Erkrankten gerechnet wurde. Was soll das? Ich wünsche mir, dass die Bundes- und Landesregierung endlich ehrlich kommuniziert. Keine Angst verbreitet, dafür mehr Aufklärung betreibt. Zum Beispiel, wie wir unser Immunsystem für den nächsten Winter – und der nächsten Grippewelle – rüsten können, damit das Gesundheitssystem in Vorarlberg nicht gleich überlastet ist. Ich wünsche mir wieder ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben.
Sylvia Hiebeler, Hörbranz