Corona & Klima­wandel

Leserbriefe / 07.05.2020 • 18:12 Uhr

Klimaschutz scheitert nicht an den Möglichkeiten, sondern am politischen Willen. Das hat uns die Coronakrise deutlich aufgezeigt. Aber auch das Dilemma, dass Prävention gegenüber Reaktion immer im Nachteil ist. Wäre nämlich Prävention der Antrieb unserer Politik, dann hätten wir schon viel früher auf die Ereignisse in China reagieren können. Doch leider reagieren die Verantwortlichen lieber medienwirksam auf negative Ereignisse wie Corona, Überschwemmungen, Stürme, Rezessionen u.v.a.m. Es gilt also nach wie vor das Sprichwort: „Es muss erst jemand sterben, bevor die Verantwortlichen was tun!“ Sollte sich diese Ansicht auch weiterhin beim Klimawandel bewahrheiten, dann werden sich dessen Auswirkungen nicht durch einen mehrmonatigen „shutdown“ in den Griff bekommen lassen. Würden wir gleich wie bei Corona täglich weltweit die Toten durch den Klimawandel (direkt und indirekt) zählen, dann hätten wir ein gravierendes menschliches Problem. Leider sind diese Toten nicht direkte Verwandte oder Bekannte (wie auch die Flüchtlinge in griechischen Camps), sondern nur weit entfernte Kollateralschäden unserer Lebensweise. Also lernen wir aus der Coronakrise, dass Prävention immer billiger und vernünftiger ist als eine Schadensabwicklung, sofern diese dann überhaupt noch möglich sein wird.

Erich Zucalli,

Dornbirn