Sportliche Schatten
Treffende Worte von Toni Innauer in seinem VN-Samstagkommentar. „Wenn alle weniger Aufwand betreiben, gewinnt am Ende doch wieder der/die Beste“, war der Schlusssatz seiner Glosse und passend für die heutige Zeit. Er spielt auf eine bedenkliche Entwicklung im Spitzensport an. Ein durch Corona erzwungenes Zurückschrauben des irrwitzigen sportlichen Wettrüstens sieht Innauer sogar als „Rückschritt nach vorne“, also positiv. Und dies mit gutem Grund, ist doch der Spitzensport in einer Sättigung. Transfersummen, Prämien, Materialschlachten, TV-Rechte und damit verbundene Werbeeinnahmen spielen zu sehr hinein in das sportliche Drehbuch in diesem Zirkus. Die Sportler werden zu Statisten und Befehlsempfängern dieser Unterhaltungsindustrie. Sie bleiben auf der Strecke. Immer höher, weiter und schneller wird sich nicht ausgehen. Da setzt uns schon der menschliche Körper die Grenzen. Wir können also nur hoffen, dass es auch im Hochleistungssport zu einer Veränderung kommt. Die Krise geht auch an den Sponsoren nicht vorbei. Diese sind es letztlich auch, die auf der Kommandobrücke des Spitzensports das Sagen haben. Ein Umdenken wird es also geben müssen. Jedenfalls haben in den vergangenen Wochen die fehlenden täglichen Live-Übertragungen im Sport der Bevölkerung weniger Sorgen bereitet als die geschlossenen Kauf- und Gasthäuser.
Tone Schneider,
Egg