Von Respekt

Leserbriefe / 08.05.2020 • 18:01 Uhr

und Grenzen

In Vorarlbergs Siedlungen gibt es immer weniger Vogelarten. Anzutreffen sind meist nur mehr weit verbreitete Arten wie Haussperling, Hausrotschwanz, Grünling oder Amsel, daneben Rabenkrähe und Elster, Mauersegler, Mehlschwalbe, verschiedene Taubenarten und Bachstelzen. Viele Finken-, Meisen- und Baumläuferarten leben in alten Baumbeständen, die es in abnehmender Zahl in unseren Siedlungen noch gibt.

Ein Beispiel für den Verlust an Lebensräumen der Vögel in Vorarlberg erlebten viele Bludenzer am Samstag, dem 2. Mai, als eine Immobilienfirma den Park um die historische Villa Lorünser schleifen ließ. Für Anrainer und Vogelbeobachter ein schmerzlicher Akt rücksichtsloser Zerstörung. Vögel sind in dieser Zeit mit Nestbau beschäftigt oder haben Eier oder Jungvögel im Nest. Bei meiner Nachfrage über die Umstände der zerstörerischen Aktion bei Natur-, Vogelschutz und Behörden stieß ich auf wenig Einsehen. „RespekTIERE deine Grenzen!“, liest der Naturfreund auf den Tafeln von Landesregierung und Jägerschaft. Gibt es auch Grenzen für gewinnorientierte Immobilienfirmen?

Werner Schaffenrath, Bludenz