Virus schlägt Diktator
Fast könnten sie einem leidtun. Der Xi, der Wladimir, der Erdogan, der Schiitenführer Chamenei und ihre „Light“-Varianten Trump, Bolsonaro, Johnson & Co. Alles hatten sie im Griff, die Macht, die Medien, die Kontrolle über fast alles, die echten Diktatoren sogar mit dem Vorteil, Unbotmäßige und Kritische husch, husch in der „Versenkung“ verschwinden lassen zu können. Dann kommt so ein klitzekleines Virus und plötzlich schauen diese durchwegs männlichen Machtprotze alt und grau aus. Stecken den Kopf in den Sand, stopfen Warnern zuerst den Mund, machen das Virus lächerlich, lügen ganz primitiv, stottern, verlieren ihr aufgeblasenes Selbstbewusstsein wie ein undichter Luftballon, stehen dann wie begossene Pudel da und schieben sich dann in ihrer Not noch gegenseitig die Schuld zu. Müssen sich auch noch durch die von ihnen oft verachteten Demokratien vorführen lassen, wie man mit dem Virus professionell umgehen kann, ohne mit dem Unterdrückungshammer aufs Volk einzudreschen. Die Demokraten dürfen jedenfalls daraus lernen, dass eine gesunde Demokratie jeder noch so gut organisierten Diktatur weit überlegen ist. Nicht den „Orwell-Jüngern“ wie dem Xi-Chinesendiktator gehört die Zukunft, sondern den freien Demokratien. Mit diesem gesunden Selbstbewusstsein können wir jedem noch so furchterregenden „Hitlerverschnitt“ locker Paroli bieten.
Dr. Klaus König, Lauterach