Diskussion über Impfungen
Nicht einmal zehn Prozent lassen sich gegen Grippe impfen, der ersehnte Coronaimpfstoff soll aber ein „Kassenschlager“ werden. Kritische Stimmen zu Impfungen müssen ernst genommen, Risiken nüchtern abgewogen werden. Überzeugende Argumente sollen aber auch gut kommuniziert und von entsprechenden Rahmenbedingungen begleitet werden. Dazu gehört z.B. eine Beweislastumkehr bei Impfschäden. Derzeit muss der Geschädigte gegen internationale Konzerne privatrechtlich antreten und ist praktisch chancenlos. Die Pharma-Unternehmen könnten sich eine großzügige Entschädigungsregelung und unbürokratische Abwicklung über eine Versicherungslösung unter Einbindung der Patientenanwaltschaft sicher leisten. Medizinischer Hintergrund jeder Impfindikation muss immer eine Nutzen-Risiko-Abwägung nach wissenschaftlichen und empirischen Fakten sein: Da es keine Impfung ohne (Rest)Risiko gibt, muss das tatsächliche Infektionsrisiko ohne Impfung deutlich überwiegen. Mit einer Individualisierung des Impfregimes durch routinemäßige Titer-Bestimmungen anstatt fixer Nachimpfungstermine können Risiken deutlich gemindert werden. Das Geschäft mit den Titer-Untersuchungen kompensiert die Verluste durch weniger Impfung und bringt darüber hinaus wertvolle Daten zur Herdenimmunität. Nachdem Patienten, die sich impfen lassen (können/wollen), einen wesentlichen Beitrag im Gesundheitswesen leisten, soll ihnen dafür eine anerkennende Leistung der Öffentlichkeit (z.B. Bonus im Versicherungssystem, wie bei Vorsorgeuntersuchungen) zugestanden werden. Nur mit sachlicher Nutzen-Risiko Analyse, vollständiger Transparenz und ehrlicher Kommunikation kann es gelingen, der berechtigten Kritik am derzeitigen Impfsystem mit überzeugendem Vertrauen zu begegnen.
Dr. Erik Schmid, Götzis