Holocaust­­gedenk­feiern light

Leserbriefe / 28.05.2020 • 19:15 Uhr

Die letzten Wochen fanden vielerorts, angefangen von Yad vashem in Jerusalem über Auschwitz bis Gusen/Mauthausen Gedenkfeiern zur Befreiung dieser Lager durch die alliierten Streitkräfte gegen Ende des Zweiten Weltkrieges statt. Dabei wurden von europäischen Spitzenpolitikern salbungsvolle „Nie wieder Reden“ gehalten. Von einigen wurde auch gesagt: „Das Existenzrecht von Israel ist unsere Staatsraison.“ Aber meinen unsere europäischen Politiker auch, was sie sagen? Oder gilt ihre Solidarität vielleicht nur den toten Juden? Meinen sie es ernst, wenn sie einerseits das Existenzrecht Israels betonen, andererseits die erklärten Feinde von Israel, die offen zur Vernichtung dieses Staates aufrufen, angefangen von den verschiedenen palästinensischen Parteien bis hin zum Iran, moralisch und finanziell unterstützen? Es ist gut, wenn unser Außenminister Schallenberg zuletzt nicht mehr in dasselbe Horn wie die überwiegende Mehrheit der europäischen Spitzenpolitiker geblasen hat. Wie lange hat es gedauert, bis wenigstens einige Staaten die Organisation, die zum Boykott israelischer Waren aufgerufen hat, in die Schranken gewiesen haben, aber dennoch versuchen die Europäer lukrative Geschäfte mit dem Iran zu machen, der Israel offen als „Krebsgeschwür“ bezeichnet und zu dessen Vernichtung aufruft. Schon vor 2000 Jahren sagte Jesus (nachzulesen in der Bibel): „Nicht an ihren Worten sollt ihr sie messen, sondern an ihren Taten.“

Dr. Wolfgang Hämmerle, Lustenau