Weiterentwicklung der Menschheit

Leserbriefe / 05.06.2020 • 17:02 Uhr

Zum Leserbrief von Fr. Schönbeck, VN vom 5. Juni:

Werte Frau Schönbeck. In Ihrem Leserbrief attestieren Sie der (gesamten) Menschheit ein lebensverneinendes Armutszeugnis und diskreditieren damit auch die Arbeit vergangener Generationen. Ich kann Ihre Frustration zum Teil nachvollziehen, denke aber, dass Sie den Mund recht voll nehmen, wenn Sie – insbesondere für heutige Kinder und Jugendliche – ein derart fatalistisches Bild zeichnen. Vor allem die Fridays-for-Future Bewegungen haben gezeigt, dass junge Menschen sehr wohl bereits gelernt haben, dass es nur diese eine Erde mitsamt der Vielzahl der darauf lebenden Arten gibt, die es zu schonen, zu schützen und zu erhalten gilt. Dass sich aber eingefahrene Systeme nicht ohne Widerstände bewegen lassen, zeigt sich in sehr vielen Bereichen, die mit der Ausbeutung von ‚Natur‘ zu tun haben, wie beispielsweise die Intensivierung und Industrialisierung der Agrar- und Forstwirtschaft, die Trophäenjagd, Landraub u.v.m. Dennoch glaube ich, dass jede(r) Einzelne (s)einen, wenn auch noch so kleinen Beitrag leisten kann, weil es für viele Dinge mittlerweile viele Alternativen gibt. Meiner Meinung nach ist eine Schwarz-Weiß Argumentation unangebracht, verhindert sie doch eo ipso eine Weiterentwicklung. Vielmehr würde ich in diesem Zusammenhang an Mahatma Ghandi erinnern: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.“

Ulrike Schmid, BA MA, Götzis