Erdogans Endsieg

Leserbriefe / 28.07.2020 • 17:13 Uhr

Zum VN-Bericht „Zweite Eroberung von Konstantinopel“ vom 25. 7. 2020:

Die „Rediktaturisierung“ der Türkei ist ein Lehrbeispiel dafür, dass der Bestand einer Demokratie nie selbstverständlich ist. Man erinnere sich an den Ständestaat des Engelbert Dollfuss, der 1934 der jungen ersten Demokratie in Österreich den Garaus machte. Erdogans „Remoscheeisierung“ der Hagia Sophia ist allerdings einer seiner letzten verzweifelten Trümpfe, die er zwecks eigener Machterhaltung noch ausspielen kann. Denn seine Reislamisierungspolitik hat ihn und seine Familie reich und die Türken zunehmend arm gemacht. Das spürt jetzt in der Türkei auch das sogenannte einfache Volk, wenn infolge der hohen Inflation, verursacht durch die teure Kriegs- und Großmachtpolitik des Möchtegern-Kalifen, sogar Grundnahrungsmittel immer teurer werden. Die Türkei erwirtschaftet nun mal nur in etwa das BIP des deutschen Bundeslandes NRW. Damit und mit den von der EU erpressten Asyl-Milliarden lässt sich das Großmachtgehabe des GRÖTAZ (Größten Türken aller Zeiten) auf Dauer einfach nicht finanzieren. Für die Türkei und die Türken ist nur zu hoffen, dass der „Endsieg“ Erdogans kurz und bündig sowie möglichst schmerzlos für das Land ausfällt.

Dr. Klaus König, Lauterach