Die EU und die Hagia Sophia
Der große Kemal Atatürk, der Anfang des 20. Jahrhunderts die Türkei für die freie Welt geöffnet hat, ließ die christlich orthodoxe Hagia Sophia nicht in eine Moschee umwandeln. Es wird kolportiert, dass er sie aus Respekt und Pietät vor der Geschichte dieser Kirche (Kathedrale) nicht in eine Moschee umfunktionieren ließ, sondern in ein Museum für alle Menschen guten Willens. Atatürk hatte die geistige Größe, über das nationale und religiöse und persönliche Machtstreben hinaus zu denken und zu handeln. Erdogan hat diese Größe nicht. Aber die Antwort der freien Welt, der Medien und vor allem der EU ist auffallend verhalten bis stumm.
Ist es geistige Gleichgültigkeit bei den Vertreter(inne)n
Europas? Ist es Opportunismus aus Furcht vor der Möglichkeit Erdogans, ein Heer von Flüchtlingen nach Europa loszulassen? Ist es die Sorge wegen der politischen Macht seiner Anhänger in den Ländern Europas ? Oder ist es gar ein stilles Ressentiment der Intellektuellen und nicht weniger EU-Abgeordneter gegen das Christliche in Europa? (Was kann uns Europäer diese Hagia Sophia schon bedeuten?) Dann wäre Erdogans unverhohlene Aufrüstung des Islam wiederum fast zu bewundern.
Pfr. Peter Mathei,
Alberschwende