Parlamentarischer Unnötigkeitsausschuss?
Wollte der allseits geschätzte Dr. Haller mit seinem Beitrag in den VN vom 23. Juli ein, wie sich mehr und mehr zeigt, ungemein wichtiges Kontrollinstrument unserer Demokratie respektlos lächerlich machen? Dann wäre er zwar auf einer Linie mit dem Kanzler und dem Finanzminister, es wäre dennoch äußerst ungehörig den Mitgliedern des Ibiza-U-Ausschusses gegenüber – nur zur Kenntnisnahme: alles Abgeordnete der höchsten, der gesetzgebenden Instanz der Republik. Die decken nämlich, auch für ihn, in mühseliger, Tausende Akten durchstöbernder Kleinarbeit und gegen intensive Behinderungsversuche fast im Stundentakt geradezu unglaubliche Schweinereien in Politik und Justiz unserer Republik auf. Ich will ja nicht ermüden und hier die vielen Dinge aufzählen, die durch die Arbeit dieses U-Ausschusses schon unter dem Teppich hervorgekehrt und publik gemacht wurden. Dinge, die jedem redlichen Bürger die Zornesröte ins Gesicht treiben. Das kann Dr. Haller, natürlich nur wenn er auch wollte, alles selbst in Erfahrung bringen. Es ist mir völlig unverständlich, wie er von einem „parlamentarischen Unnötigkeitsausschuss“ schreiben kann. Nicht die Aufdecker sind die Gauner, Dr. Haller! Als Demokraten sollten wir ihnen eher dankbar sein.
Anton Hengl, Lauterach