Maskenpflicht – Schutz oder Schikane?

Leserbriefe / 03.08.2020 • 17:49 Uhr

In Japan, dem Land der Maskenträger, schnellt aktuell die Anzahl der Covid19-Infektionen auf weit über 1000 pro Tag in die Höhe. Obwohl dort das Tragen einer Maske praktisch allgegenwärtig ist, muss es also einen anderen Grund geben. Es wird angenommen, dass dieser Grund ein verstärkter Inlandstourismus ist, der durch die Regierung neuerdings gefördert wird. Es gibt in Japan drei Schlüsselmaßnahmen, nämlich die Vermeidung von schlecht durchlüfteten Räumen, Menschenansammlungen und Gespräche ohne Abstand. Die Einhaltung dieser Maßnahmen ist in Japan wegen der hohen Bevölkerungsdichte auch ohne Tourismus schon schwer möglich und führt jetzt trotz allgemeiner Maskendisziplin zu höheren Infektionsraten. Auch bei uns können die meisten Neuinfektionen grundsätzlich auf die Nichteinhaltung dieser Maßnahmen zurückgeführt werden. Statt primär auf die Einhaltung der Schlüsselmaßnahmen zu achten, werden oft unlogische Anordnungen zur Maskenpflicht getroffen. So muss in Velden auf der Straße eine Maske getragen werden, aber nicht im dicht gefüllten Restaurant nur einen Meter daneben, oder im Freien auf der Franz-Josefs-Höhe am Großglockner. Diese und andere Beispiele sorgen dafür, dass das Maskentragen meist als Schikane empfunden wird. Andererseits würden aber die wahren Schutzmaßnahmen ohne Maskenpflicht weitgehend wohl nicht eingehalten werden. Somit scheint die Maske bei uns im Gegensatz zu Japan wohl hauptsächlich als psychologische Maßnahme zu dienen.

Dipl.-Ing. Norbert Pöcheim, Satteins