Sinnlose Ressourcenvergeudung?

Leserbriefe / 12.08.2020 • 18:45 Uhr

Ein Bericht des ARD legt nahe, dass entsprechend Expertenmeinungen Kaufprämien für Neuwagen nur der Wirtschaft und nicht der Umwelt helfen. Technisch hochwertige Autos werden aufgrund der Abgaswerteverteufelung nicht auf moderne Abgaswerte technisch umgerüstet, sondern fast zu Schrottpreisen verkauft, in Ostblockländer exportiert, dort der Katalysatoren beraubt, sodass z. B. in Bulgarien schätzungs-
weise etwa 90 Prozent aller Fahrzeuge ohne Abgasfilter umherfahren. Auch in Nigeria werden den alten Autos Katalysatoren, Batterien, andere Teile und Rohstoffe separat entnommen und verscherbelt, sodass Batterieflüssigkeiten dort mittlerweile ganze Landstriche verseuchen. Dafür werden bei uns meist SUVs verkauft, die aufgrund ihrer Größe und des Gewichts oft mehr CO2 emittieren als bisherige, kleinere, leichtere Mittelklassewagen. Ein Experte stellte fest, dass aufgrund des Rohstoff- und Energieeinsatzes bei der Autoherstellung eigentlich Autos erst im Gebrauchsalter von zehn bis 16 Jahren ökologisch sinnvoll genutzt werden, sofern sich die Abgaswerte in akzeptablem Rahmen halten. Ob wir die Antwort auf unser Tun über Luftströmungen oder als Flüchtlinge (weil ein Leben dort nicht mehr möglich ist) bekommen, rächen wird sich das auf jeden Fall. Je mehr E-Autos und Hybridfahrzeuge es gibt, desto häufiger wird es auch die Problematik der Fahrzeuglöschungsprobleme im Brandfall geben. Die Schweiz verfügt über acht Spezialfahrzeuge dafür – und wir?

Kurt Höfferer, Hörbranz