Volk, erwache!

Leserbriefe / 12.08.2020 • 18:45 Uhr

Ein Finanzminister, der sich nicht erinnert, ob er einen Laptop hat und in 86 Fällen nichts mehr weiß. Ein Parteichef, der nicht weiß, wo er genau wohnt. Ein U-Ausschuss-Vorsitzender mit dem Anschein der Befangenheit. Eine Lokalbank mit fiktiven Krediten und Guthaben in annähernd Milliardenhöhe, deren Machenschaften der Finanzmarktaufsicht nicht auffallen. Die Liste ließe sich noch seitenweise weiterführen. „Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient“, heißt ein geflügelter Aphorismus. Wie und warum kann dieser Sumpf entstehen? Meiner Meinung nach nur möglich in einer Pseudodemokratie, ohne Kontrollrechte durch den Souverän. Das Volk wird mit vermeintlichem Wohlstand ruhiggestellt. Auch engagierte Bürgerinnen und Bürger haben keine rechtlich wirksamen Instrumente, um den sogenannten Machthabern auf die Finger zu klopfen. Eine Möglichkeit, diese Situation zum Wohle der Bürgerschaft zu ändern, wäre die direkte Demokratie. Das scheint jedoch ein Fremdwort für den politisch auf Sparflamme gehaltenen Durchschnittsbürger zu sein. Resignation – „man kann ja eh nichts machen“ – hat sich breit gemacht! Der Ruf nach direkter Demokratie verhallt darum im Sumpf der Korruption und dunkler Netzwerke, die vor allem hinter dem Vorhang aktiv sind. Darum: „Volk, erwache, interessiere und engagiere dich für mehr Volksrechte – so lange es noch möglich ist und du nicht nur steuerzahlender Sklave bleiben willst.“

Robert J. Bösch, Lustenau