Mohrendiskussion

Leserbriefe / 16.08.2020 • 17:32 Uhr

Um die Diskussion der Mohrenbrauerei endgültig abzuschließen, möchte ich den Lesern und auch den Verantwortlichen folgende Informationen zur Verfügung stellen: Coburg (Deutschland) führt – wie andere Städte – den Mohr im Stadtwappen. Der Mohr ist ein Abbild des heiligen Mauritius des dortigen Stadtpatrons. Nach der Legende sollte er aus Theben in Ägypten stammen und als römischer Offizier die thebische Legion angeführt haben. Weil er und seine Gefährten dem christl. Glauben treu blieben, seien sie in Agaunum, dem heutigen Saint Maurice (Wallis) hingerichtet worden. Der heilige Mauritius war und ist ein Vorbild, das im Volk hoch verehrt wurde und wird. Also kann seine Darstellung niemals rassistisch oder fremdenfeindlich sein. Der Freisinger Mohr (Bayern) ziert seit rund 800 Jahren das Wappen der Bischöfe, Fürstbischöfe und Erzbischöfe von München und Freising. Er ist keinesfalls ein Sklave, sondern ein König mit einer Krone auf dem Haupt. 16 Gemeinden und Städte führen in Oberbayern, Österreich, Südtirol und Slowenien, die einmal zum Hochstift Freising gehört haben, den Mohren in ihren Wappen. Der heilige Mauritius war ein Afrikaner. Ist es rassistisch u. fremdenfeindlich, Afrikaner als Afrikaner darzustellen? In meiner historischen Heimatstadt Regensburg gibt seit Jahrhunderten eine Mohrengasse, eine Mohrengastwirtschaft und eine Mohrenapotheke. Wir brauchen keine Sprachenpolizei!

Dr. med. univ. P. Behme, Andelsbuch