Wolfsträumereien
Die Ratschläge des Wolfsprofessors Kurt Kotrschal zum Thema Herdenschutz sind für so einen dicht besiedelten und bewirtschafteten Lebensraum wie Vorarlberg nicht umsetzbar. Auch unsere kleinen Schafhalterstrukturen erfordern andere Lösungen. Der Wolf wurde unter anderem ausgerottet, weil er ein großes Raubtier ist, in Rudeln jagt und weil er logischerweise ein „eingezäuntes Schafbuffet“ der mühseligen Jagd auf Wildtiere vorzieht. Die sogenannte ethische Frage, ob der Mensch alleine berechtigt ist, zu bestimmen, wer hier leben darf, halte ich für eine demagogische und irrationale für unsere Region. Die Qualität der angeführten Umfrage, welche zum Ergebnis kommt, dass 70 Prozent der Befragten für die Anwesenheit von Wölfen in unseren Breiten sind, halte ich in Bezug auf die Wolfsrisse an Nutztieren für fragwürdig. Und wenn der Herr Professor dann noch pralle EU-Fördertöpfe auslobt, um sündteure Herdenschutzmaßnahmen zu finanzieren, dann frage ich mich, ob wir nicht größere Sorgen haben, als die zwangshafte Wiedereinführung von Großraubtieren und die Inkaufnahme von weiteren grausamen Zerfetzungen von Schafen, Ziegen und Kälbern. Hallo Tierwohl!
Der Wolf ist längst nicht mehr vom Aussterben bedroht. Die EU sollte längst ihren Standpunkt evaluieren und je nach Region föderalistische Handhabungen ermöglichen. Und ja – der Abschuss von durchziehenden Wölfen und die Verhinderung von Rudelbildungen muss in unserer alpinen Wirtschaftsregion präventiv möglich sein.
Matthias Ammann,
Nüziders