Unschuldsvermutung
Bereichert sich eine Person oder eine Gruppe in Österreich unredlich am Volksvermögen, fügt in der oft zufälligen Berichterstattung trotz offensichtlicher Beweislage der Journalismus mit zitternder Feder ein „es gilt die Unschuldsvermutung“ hinzu. Jedoch bei kriminellen Handlungen im (östlichen!) Ausland wird in jüngster Zeit öfters ohne jede Beweise ein Schuldiger oder ein ganzes Volk als schuldig definiert. Cui bono? Zum aktuellen Fall einer versuchten Vergiftung und dem westlichen Säbelrasseln zur Erinnerung: Die großen Welt-katastrophen, wie z. B. der Erste, der Zweite Weltkrieg und die Nahostkriege gingen vom Westen aus, wurden von diesem aus vergleichsweise wenig bedeutenden und teils unwahren Begründungen angezündet. Einmal war es ein wirrer Serbe, der einen österreichischen Thronfolger erschoss, dann ein psychisch kranker Österreicher, der mit seinem Gefasel von Rasse, Untermenschen und Eroberung von deren Lebensraum im Osten 50 Millionen Todesopfer hinterließ, und dann war es die Öl- und Geldgier der USA und Staaten der EU, die dem Nahen Osten mit Bomben und Söldnerheeren die Segnungen Ihrer Freiheit und Demokratie, oder was sie darunter verstanden, näher brachten. Zerstörung, Not, Elend und Flüchtende sind geblieben. Heute verwenden die kapitalistischen Staaten zusätzlich die Segnungen des Internet, wenn sie Gesellschaften in anderen Ländern, die sie noch nicht mit ihrer Wirtschaft und Macht beherrschen, versuchen zu destabilisieren. Der Tod und verbrannte Erde sind einkalkuliert. Und die Wahrheit stirbt zuerst.
Dr. Ewald Berkmann, Bregenz