Negative
Auswirkungen

Leserbriefe / 14.09.2020 • 19:17 Uhr

Zum VN-Beitrag „Plastikflut wird der Kampf angesagt“ vom 8. 9. 2020:

Zum Vorschlag der Umweltministerin ist dringend Aufklärung geboten, da sich die Forderung nach mehr Mehrwegflaschen und Einweg-Flaschenpfand auf PET-Flaschen sowohl wirtschaftlich als auch klimamäßig sehr nachteilig auswirken wird. Entsprechend einer detaillierten Analyse des Einflusses des Gesamtaufwandes der gebräuchlichsten Halb-Liter-Glasflasche zeigt, dass deren energetischer Aufwand von der Quelle zum Verbraucher mehrfach höher als der der Plastik-Einwegflasche ist. Dass Kunststoff sich als hervorragende Lösung in der Verpackungsindustrie bewiesen hat, zeigt zudem die Tatsache, dass die durchschnittliche Lkw-Ladung um 800 Kilogramm, entsprechend 5 kg CO2/100 km, reduziert werden konnte. Entsprechend der Empfehlung von Plastics Europe, die sich auch mit meiner eigenen Erfahrung deckt, sollten lediglich 35 bis 50 Prozent der Kunststoffverpackungen recycelt werden. Der Rest sollte kalorisch in Müllverbrennungsanlagen verbrannt werden, was seit letztem Jahr zur erneuerbaren Energie erklärt wurde.

Verbunden mit einem EU-weiten Verbot der Entsorgung von Plastik auf Mülldeponien bis 2025 können damit EU-weit 30 Mill. Haushalte mit Strom versorgt und 30 Mill. Barrel Öl eingespart werden. Daraus resultiert, dass zur Bekämpfung des Klimawandels in Vorarlberg die Errichtung einer Bahnladestation, die die Auslastung der existierenden Restmüllverbrennungsanlagen von ca. 85% auf 95% steigern könnte, sinnvoll wäre.

DI Helmut Rüf,

Dornbirn