Bibelausstellung
nicht im
ökumenischen Sinne

Leserbriefe / 22.10.2020 • 17:35 Uhr

Wie schön und im ökumenischen Geist! Die katholischen Kirchen in Dornbirn gemeinsam mit der evangelischen Gemeinde veranstalten die Wanderausstellung „Expedition Bibel“ im Haus der Begegnung der evangelischen Kirchgemeinde. Sie ist äußerst interessant, aufschlussreich und kurzweilig. So können Kinder wie Erwachsene spielerisch mit den einzelnen Exponaten umgehen. Das Judentum im Zusammenhang der Bibel nimmt seinen gebührenden Platz ein mit zahlreichen jüdischen Kultgegenständen. Auch ein Rollups zum Islam fehlt nicht. Nur, die Reformation wird mit keinem Wort noch Silbe erwähnt. Die Verbreitung und der Stellenwert der Bibel auf der Welt, dass sie in allen christlichen Konfessionen mehr ins Zentrum gerückt ist, hat sie – auch mit allen damit verbundenen Schattenseiten – der Reformation zu verdanken. Luther und Calvin haben beide mit ihren Bibelübersetzungen die deutsche und französische Sprache maßgeblich bis heute geprägt. Die Bibel, ihr Inhalt, wäre heute nicht das ohne Reformation mit ihrer Auswirkung. Ich finde es sehr schade, dass die Reformation nicht berücksichtigt wird und ist einer ökumenischen Veranstaltung so nicht würdig! Auf dem Büchertisch ist die katholische Einheitsübersetzung ausgelegt – eine gute Übersetzung! Nur gehören die Lutherbibel und die Zürcher Bibel unbedingt dazu.

Stefan Buschauer, Dornbirn