Von einer Sackgasse
in die andere
Der Beschluss der Asfinag, die CP-Variante der S 18 zu realisieren, ist für Vorarlberg eine verkehrspolitisch grundsätzlich und für Lustenau zudem spezifisch falsche Entscheidung. Dies sind Straßenplanungen aus dem gewaltigen Echoraum der Vergangenheit. Neue Straßen müssen heute – wenn überhaupt – auf das absolut notwendige Ausmaß beschränkt werden. Ökologische und verkehrspolitische Zielsetzungen sowie der enorme Bodenverbrauch einer Autobahn können nicht weiter negiert werden. Autobahnen müssen daher auf dem kürzest möglichen Weg verbunden werden. Dies betrifft exemplarisch die Verbindung zwischen der österreichischen und der Schweizer Autobahn im Raum Mäder–Kriessern, da dort die Strecke weniger als drei Kilometer beträgt – Kosten pro Kilometer Autobahn ca. 150 Mill. Euro. Selbst ein Tunnelbau im angeführten Grenzgebiet würde einen Bruchteil der Baukosten der CP-Variante von 1,5 Milliarden ereichen. Dringend zu beachten ist, dass auch die der Gemeinde „angebotene“ CP-Variante laut Asfinag nicht frei von großen Rechtsunsicherheiten ist.
Möglicherwise ist dann die CP-Variante als zweite Sackgasse in diesem unsäglichen Straßendrama vom juristischen, ökologischen und finanziellen Untergang bedroht. Diesem Fiasko müssen wir vorgreifen und für eine nachhaltige Lösung eintreten. Tragisch war und ist der für die Gemeinde und ihre Bewohner viel zu langsame und teure Sickerprozess bei weit in die Zukuft reichenden Entscheidungen. Es ist Zeit für eine überparteiliche Bürgerinitiative.
Dr. Walter Bösch, Lustenau