Zwangs-
beglückungsmanie?

Leserbriefe / 03.01.2021 • 17:49 Uhr

Unser Gesundheitsminister Anschober erklärte in einer Wochenzeitschrift, dass ein leichter Zugang zu Tests und die Möglichkeit, sich bereits bei leichten Symptomen zu testen, ein wichtiger Pfeiler seiner Teststrategie ist – das wäre ohne Zwang super! Er widerspricht sich aber, trotz gegenteiliger Meinung seiner eigenen Experten, durch die Anordnung von Massentests. Unter anderem falsch-positive Ergebnisse bei einigen Salzburger Fußballstars, Herrn Gnabry von Bayern München, zudem Herrn Eberhartinger, zeigten nach nochmaliger Testung jedoch negative Ergebnisse. Der Ansatz der Freitestung, mit keineswegs hundertprozentiger Gewissheit 24 Stunden lang nicht coronainfiziert einen Lebensgenussvorteil von einer Woche zu bekommen, ist befremdlich. Eine Spaltung unserer Gesellschaft, weil vielleicht zu viele Tests gekauft und verbraucht werden müssen, scheint mehr als bedenklich. Inwieweit mit Impfungen bzw. deren unbeantworteter Immunitätsdauer oder der Frage der Coronavirusweitergabe ein glorifizierter Kollektivschutz bzw. eine Herden-immunität erreichbar sein wird, ist weiterhin auch unter Experten unge-
klärt. Spaltungsansätze in Form einzelner Bürgerforderungen, ungeimpfte Menschen bei Coronaansteckung die Krankheitskosten selbst tragen zu lassen, sind der Beginn herbeigeführter Spannungen. Vielleicht könnte sich unser Krankensystem viel Geld sparen, wenn ggf. auch noch verletzungsgefährdende Breitensportarten mit Selbstbehalten oder Selbstzahlung der Krankheitskosten belegt werden würden?

Solch unüberlegt vorgeschlagene Repressalien an symptomlosen Nichtgetesteten gehen hinsichtlich spaltungspolitischer Zwangsbeglückung einfach zu weit und sollten besser unterbleiben!

Kurt Höfferer, Hörbranz