Die Sprache
der Medien
Jetzt einmal etwas nicht übertrieben Moralisches oder sonstwie Gutes, vielleicht aber dennoch bedenkenswert: Deutet es auf Unvermögen hin (wessen Unvermögen?), wenn in Aufzählungen der Sinn der Wörtchen „und“ und „oder“ nicht auseinanderzuhalten ist? Verrät die beliebige Beifügung des Wortes „spannend“, dass kein tatsächlich treffendes (beschreibendes, nicht unbedingt wertendes) Eigenschaftswort zur Hand ist? XY habe mit dem Erreichen eines Zieles Geschichte geschrieben … Wir schätzen die angesprochene Leistung, aber welches Maß ist da vorgegeben? Fällt das unter Bildung? So viel also zum Thema Nüchternheit, Sachlichkeit einerseits – lässiger Selbstgefälligkeit (wenn nicht Anmaßung) andererseits, wie Berichterstattung und aufklärend sich verstehende Kommentare an Leser, Seher, Hörer herangetragen werden (an uns einfache Leute) – zumindest gelegentlich: alles enorm, fulminant „quasi“. Es sollte jedenfalls nicht in die Nähe dessen kommen, was der Schriftsteller Max Riccabona warnend (!) Luperlativitis nannte.
Dr. Helmut Swozilek, Bregenz