Moria auf Lesbos
Das Elend in Moria ist hinlänglich bekannt, in unserem Wohlstandsland aber vergessen. Hauptsache, dass es uns gut geht. Über die Hilfe vor Ort habe ich in der Zeitung nie ein Wort gelesen, hatte Kurz aber angekündigt. Zum Glück finde ich mich trotz meiner 95, linksseitiger Lähmung seit 2005 und sehr eingeschränkter Sehkraft im Internet voll zurecht. So habe ich mich neuerdings über Moria informiert. Nicht nur Erwachsene, sondern auch unschuldige Kinder, sind von dem schrecklichen Elend betroffen. Unser reiches Land ist leider nicht bereit, auch nur ein einziges Kind aufzunehmen, auch nicht als Ferienkind. Es wäre sicher glücklich, nach der Normalisierung der gesamten Verhältnisse, wieder nach Hause zu kommen. Heute ist gar ein Brief in meinem Briefkasten, in dem er mir mitteilt, dass er mit meinem Leserbrief vom 29.1.21 gar nicht einverstanden ist. Unterschrieben ist der Brief mit „Grüße aus Lustenau“. Er war also zu feige, seine Adresse bekannt zu geben.
Rudi Petnig, Lustenau