Jugend ohne Halt
Zum Kommentar von Julia Ortner, VN vom 9.2.21:
Bravo, VN-Kommentatorin Julia Ortner. Endlich mal jemand, der Feingefühl für die Jugend zeigt! Einige Fragen, die ich mir als Volksschul- und Religionslehrer für den Montag, 15.2.2021, stelle: Wegen der Testungen ab 15.2.2021 habe ich „Bauchweh“! Was machen wir mit einem sechs- bis siebenjährigen Kind, das von seiner Mutter nach einem „falsch-positiven“ oder „richtig-positiven“ Schnelltest nicht gleich abgeholt werden kann? Wie und wohin wird es separiert bzw. abgesondert? Wer begleitet es während seiner Absonderung in einem Extra-Raum? Was tun wir, wenn die Eltern nicht sofort von ihrem Arbeitsplatz abkömmlich sind? Welche Vorgangsweise wählen wir, um keine zusätzlichen „Traumata“ zu erzeugen, wenn das Kind nicht in seine Klasse darf, nachdem es sich doch schon so darauf gefreut hat? Viele Fragen, die mir Bauchweh bereiten. Solche Vorgehensweisen können nur von Personen vorgegeben werden, die überhaupt keine Ahnung von der kindlichen Psyche haben, technokratischerweise reine „Schreibtischtäter“ sind und inklusive eines respektablen Gehaltes in Wien an ihrem großen Schreibtisch hocken dürfen.
Christian Sohm, Bregenz