Umgang mit
Wildtieren
Dass grundsätzlich alle Tierarten in irgendeiner Form menschlichen Zwecken und wirtschaftlichem Nutzen untergeordnet werden, dürfte kaum anzuzweifeln sein. Auch nicht, dass dies meist zu Ungunsten tierischer Bedürfnisse ausfällt. Denn, schaut man hier genauer hin, wird auffällig, dass es selten um das Tier an sich, sondern vorrangig um menschliche Interessen, Abhängigkeiten und/oder Weisungsgebundenheiten geht. Das ist teilweise sogar nachvollziehbar, insbesondere dann, wenn es gilt, die Gesundheit vieler (Wild-)Tiere zu schützen. Die gesetzten oder zu setzenden Maßnahmen gehen unterm Strich jedoch immer auf Kosten der Wildtiere, was (ethisch) weitgehend komplett ausgeblendet wird. Verschwiegen wird auch, welche Umweltfaktoren Gesundheitsrisiken darstellen und damit die Evidenz der Krankheitsübertragung in Wildtierpopulationen erhöhen. Nicht nur, dass man über Sinn und Unsinn von Wildfütterungen insgesamt diskutieren kann, ist jedenfalls darauf hinzuweisen, dass, wenn auch ungewollt, vornehmlich durch Fütterungsfehler bei Wiederkäuern großes Tierleid verursacht werden kann. Die mit Fütterungen einhergehenden Problematiken scheinen aber generell Themen zu sein, die in manchen Gebieten Vorarlbergs weder an- noch ausgesprochen werden dürfen, stehen dahinter offenbar ordinäre Eigeninteressen. Letztlich ist es vielleicht oder offensichtlich auch egal, denn die, um die es eben (nicht) geht, werden im Spannungsfeld der Regierungs- und Behördenvertreter sowie der Jagd-, Land- und Forstwirtschaft die Leidtragenden bleiben.
Ulrike Schmid, BA MA,
Götzis