„Beharrlichkeit“
auf dem Mars
Der Roboter Perseverance ist im Februar tatsächlich auf unserem Nachbarplaneten „in einem ausgetrockneten See“ gelandet! Nach dem Urgrund des Lebens, dem Wasser, hat Homo sapiens schon sehr lange geforscht, wenn man bedenkt, dass einer der ältesten griechischen Naturphilosophen, Thales von Milet (um 600 v. Chr.), in ihm den „Urstoff“ sah. Von Platon („Theaitetos“) wissen wir, dass er einmal mit nach oben zum Sternenhimmel gerichtetem Blick ausgerechnet in einen Brunnen fiel, worauf ihn die thrakische Magd auslachte. Er wolle mit Leidenschaft die Dinge am Himmel erkennen und sehe nicht, was vor seiner Nase und seinen Füßen liege. Sie hat es damit in das kollektive Gedächtnis des Westens geschafft! 2600 Jahre später sind wir real „oben“ auf dem Mars und suchen nach Wasser. Wir wissen inzwischen, dass es die Quelle des Lebens ist. Das Wort „Seele“ hängt etymologisch mit „See“ zusammen und bedeutet „zum Wasser gehörig“. Die Germanen lokalisierten die Ungeborenen und die Toten im Wasser. Fallen wir, bei aller gewaltigen Technologie der Raumfahrt, nicht hier auf Erden oft genug in einen Brunnen oder in eine Pfütze? Ob die thrakische Magd lachen würde?
Mag. Dr. Hildegard Pfanner, Bregenz