Höchster Stellung­nahme zur S 18

Leserbriefe / 05.05.2021 • 16:58 Uhr

Nach einer hoffentlich bald überstandenen Coronapandemie steht unserer Gesellschaft leider noch ein wichtiges Umdenken zur Bewältigung der Klimakrise ins Haus (auch laut Verkehrsministerin Gewessler). Wir dürfen im Hinblick auf unsere Nachkommen einfach nicht so weitermachen wie bisher, denn auch die wollen eine lebenswerte Umwelt, was auch der Wunsch der S-18-Betreiber in Land und Bund sein müsste. Die angeführten realitätsfernen „Berechnungen von täglich einzusparenden 7000 Fahrzeugen durch eine S-18 innerorts“ entsprechen keineswegs den bisherigen Erfahrungen mit Straßenbauten längerfristig. Bewahrheitet hat sich vielmehr der Grundsatz von warnenden Verkehrsexperten „Wer Straßen baut wird Verkehr ernten“. Einer aktuellen Fernsehsendung zufolge ist ein Bodenschutzvertrag zwischen Bund, Land und Gemeinden dringendst geboten, um der unaufhaltsamen Grünflächenversiegelung von jährlich 120 Fußballplätzen in unserem kleinen Vorarlberg entgegenzutreten. Immer schneller kommende Hochwässer wegen mangelnder Versickerungsmöglichkeiten und durch immer längere Hitzeperioden sinkende Grundwasserstände als Trinkwasserspender sind weitere Bedrohungsszenarien. Positiv war die öffentliche Artikulierung der Gemeindeverantwortlichen, dass Höchst und Fußach gemeindevertretungsgemäß eine Untertunnelung des neuen Rheins samt dem Wohngebiet Brugg fordert. Darüber wurde bisher geschwiegen, denn das hieße wohl plan- und kostenberechnungsmäßig „zurück zum Start“. Die vielen guten Aktionen für einen vermehrten Umstieg aufs Fahrrad lassen nicht darüber hinwegsehen, dass eine so grünlandvernichtende S-18 nicht in ein Klimakrisenkonzept passt.

Egon Troy, Fußach