Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans
nimmermehr!

Leserbriefe / 10.05.2021 • 19:32 Uhr

Es kann sich wohl kaum jemand vorstellen, wie furchtbar die ermordeten Frauen körperlich und seelisch gelitten haben, meist enorme Zeit vor dem Femizid. Ihr Mann, mit dem sie einmal in großer Zuneigung verbunden war, misshandelt sie in brutaler Weise und löscht ihr Leben aus. Alle Institutionen, die sich des Opferschutzes annehmen – Polizei, Staatsanwaltschaft, Justiz und diverse Frauenorganisationen – sind gefordert und verdienen Unterstützung. Wenn auch deren künftig stärkeres Engagement die Zahl der Frauenmorde hoffentlich reduzieren kann: Ich befürchte, dass solche jähzornigen, egoistischen Männertypen nicht aussterben. Daher appelliere ich an Frauen, dass sie krankhafte Eigenschaften des Partners – vor allem die Momente der Unbeherrschtheit auch bei kleinen Differenzen – erkennen und – auch wenn es sehr schwer fällt –, sich trennen. Das einzige, was Frauen in der Zukunft hilft, ist die Kindererziehung: Mütter, Väter und Erziehungsberechtigte sollten den Kindern beibringen, auch ein Nein zu ertragen und sich auch in kritischen Situationen zu beherrschen. Es kommt die Periode, in der man Kindern bei aller Liebe nicht mehr helfen kann, daher sind die Jahre der Kindheit die entscheidende Epoche: Erzieht eure „Hänschen“ und „Gretchen“ zu Toleranz, einem harmonischen Miteinander!

Gretl Purtscher, Thüringen