Don Camillo lebt
Gibt es diese legendäre, sympathische Filmfigur auch im echten Leben? Ja, und zwar in Person des Pfarrers Peter Lorenz in Sulzberg. Zwar nicht in der hemdsärmeligen Art seines Filmbruders, aber er nimmt die Seelsorge ernst und setzt sich sehr für Menschlichkeit, Gerechtigkeit und das Gemeinwohl ein. So auch im Fall des entlassenen Pflegeheimleiters, der wegen angeblicher Gesundheitsgefährdung anderer Menschen, zusammen mit einer Angestellten, sogar vor Gericht gestellt und verurteilt wurde (VN-Bericht vom 14. April). Der Richter orientierte sich beim Urteil an der untersten Grenze des Strafrahmens und zollte damit den beiden Pflegekräften auch Respekt vor deren jahrzehntelangem, äußerst positiven Einsatz im Pflegebereich. Das macht übrigens auch der Pfarrer, der sich im Pfarrblatt und in Gesprächen stark für ihn einsetzt, sehr zum Missfallen des neuen Bürgermeisters. Dieser möchte den Pfarrer am liebsten zum Schweigen bringen, doch ein „Camillo“ gehorcht nur dem Herrgott und seinem Gewissen, denn mit dem unmenschlichen Vorgehen der Entlassung des verdienstvollen Heimleiters, spaltet er die Gemeinde und zerstört den Dorffrieden. Bleibt zu hoffen, dass „Don Pedro“ mit seinem Arbeitsstil und Ethos erfolgreicher ist. Übrigens hätten beide Altenheimbetreuer sogar einen Freispruch verdient, denn wie kann man mit Maske und Nullkontakt überhaupt jemanden gefährden. Diese Antwort ist die Staatsanwaltschaft schuldig geblieben.
Mag. Rudi Längle, Doren