Achtalradweg
und Klima
Die Bahnlinie wurde seinerzeit nicht ohne Grund geschlossen. Die Erhaltungskosten waren einfach zu hoch. Das dürfte sich bis heute nicht sehr geändert haben, jedenfalls bemerkte ich bei einer Wanderung von Kennelbach nach Doren, wie instabil die Berghänge dort nach wie vor sind. Angeblich hat Landesrat Rauch für den Ausbau der Radwege 60 oder 70 Millionen Euro in den nächsten Jahren zur Verfügung. Aufgrund der Klimaziele und der Energieautonomie 2050 ist das Land verpflichtet, die Mittel dort einzusetzen, wo es möglich ist, die sanfte Mobilität zu fördern. Für einen Umstieg vom Auto auf das Fahrrad müssen attraktive Radwege (Rad-Highways) angeboten werden. Den größten Klimaeffekt erzielt man natürlich im dichtbesiedelten Raum wie dem Rheintal und dem Walgau. Nun zum Achtalradweg: Voraussichtlich würde diese Strecke hauptsächlich von Freizeitradlern genützt werden. Ein Pendlerverkehr zwischen dem Bregenzerwald und Bregenz ist wegen der langen Fahrtstrecke kaum zu erwarten. Die CO2-Bilanz wäre bei einem Streckenausbau also vermutlich negativ. Bei meiner Wanderung durch das Achtal wurde ich ein wenig demütig. Wegen der großartigen Landschaft und der Ruhe. Lassen wir diese Strecke doch den Wanderern. Sie stören diese Ruhe und die Natur sicher am wenigsten.
Rudi Weingärtner, Dornbirn