Herr Kurz, lernen’s Geschichte!

Leserbriefe / 26.05.2021 • 17:48 Uhr

Der wahrscheinlich meistzitierte Satz Kreiskys. Leider hat er für Kreisky selbst nicht gegolten. Im Kabinett Kreisky I war ca. jeder Dritte das, was ein Historiker einen Nazi nennt. 25 Jahre nach dem Holocaust. Dabei wurde ein Nazi, der zurückgetreten ist (musste) , das ist dann schon beinahe unvorstellbar, wieder durch einen Nazi ersetzt. Das ist weltweit sicher einmalig. Es gab kein Kreisky-Kabinett, in dem nicht mindestens ein Regierungsmitglied Nazi war. Da möchte ich schon wissen, was Kreisky aus Geschichte gelernt hat bzw. was wir in Geschichte von ihm lernen können. Und den großen Erfolg seiner Vermittlungsversuche zwischen Israel und den Palästinensern in den 70er-Jahren: Ich weiß nur, dass er den israelischen Premier Begin „einen ostpolnischen Winkeladvokaten“ schimpfte und einem Reporter verriet, „wenn die Juden ein Volk sind, sind sie ein mieses“. Dass das zu erfolgreichen Vermittlungsversuchen führen könnte, scheint mir eher unwahrscheinlich und dass diese Aktionen Österreichs internationales Ansehen verbessert, das glauben auch nur die Bewohner der Inseln der Seligen.

Anton Thurnher, Dornbirn