Gender
Schon Viktor Frankl sagte, „jede Zeit hat ihre Neurose und jede Zeit braucht ihre Psychotherapie“. Zu einer solchen Zeitströmung gehört gewiss auch die Vergenderung unserer Sprache. Es soll ein geschlechterneutrales Sprechen und Schreiben geben, wodurch aus einer Person ein Neutrum mit dem Artikel „das“ gemacht wird. Um auch „sexuelle Orientierungen“ abzudecken, sollen Bezeichnungen wie etwa „Mutter“ und „Vater“ – bspw. in Formularen – zu „Elternteil“ geändert werden. Menschen, die nicht wissen, ob sie ein „Manderl“ oder „Weiberl“ sind, nennen sich beliebig „Feme“, „Butch“, „Cross-Gender“ . . .
Gender ist nichts anderes als ideologisch motivierte Sprachverhuntzung. Und diesem Sprachenmurks liegt ganz einfach die Verwechslung des grammatikalischen mit dem biologischen Geschlecht eines Individuums zugrunde. Es gibt auch die staatliche Protektion der Gendernetzwerke, wo die „Frauengleichstellungs- und Diversitätsbeauftragten“ auf jeder Ebene des Staatsgefüges präsent sind. Gendern ist eine Art sprachlicher Tätowierung und verbirgt ein sprachliches Risiko zum Wörterchaos. Wie sollen „Binnen-I“, Doppelpunkt, Schrägstrich oder etwa gar der „Genderstern“ – zudem mit richtiger Betonung – ausgesprochen werden? Der dafür nötige Zungenschlag ist in unserer Sprache ja fremd; hofft man vielleicht, dass er mit fleißigem Üben doch gelingen könnte? Nüchtern betrachtet sind diese Sprach-
eingriffe völlig absurd und führen zu Schreibverstümmelung und Sprechirritationen.
Dr. Jakob Neyer, Egg