60 Jahre Feuernacht
Vor 60 Jahren wurde die Welt durch die Sprengung von 37 Strommasten aufgeschreckt und auf die Entrechtung Südtirols, dem bis heute das Selbstbestimmungsrecht der Völker verweigert wird, aufmerksam. Menschen wurden weder verletzt noch getötet. Italien hat danach Unbeteiligte getötet und Gefangene zu Tode gefoltert, die Folterknechte ausgezeichnet. Österreichs Verhalten damals und heute empfinde ich beschämend. Südtirolern wird die Doppelstaatsbürgerschaft nach wie vor verweigert.
Die in Italien nicht gefassten
„PustererBuam“ leben seither in Verbannung. Sie sollen ein Gnaden-
gesuch für die Rückkehr in ihre Heimat einreichen, fordert NR Gahr (ÖVP), Vorsitzender des Südtirol-Ausschusses des österreichischen Nationalrats. Eine Amnestie, längst überfälliges Versöhnungszeichen Italiens, lehnt er ab! Wer hat Notwehrmaßnahmen gegen Unterdrückung provoziert? Hier kommt es zur Täter-Opfer-Umkehr! Dahingehend erlebe ich die ÖVP nicht zum ersten Mal. Wenn die Betroffenen kein Gnadengesuch eingereicht haben, untermauert dies ihre Haltung von damals. Ein Gnadengesuch, ein Eingeständnis, Verbrecher zu sein, wäre Verrat an der eigenen Sache. Sie werden wie Georg Klotz nach ihrem Tod heimkehren (dürfen).
Mag. Josef Weisleitner sen., Innsbruck