„Vorarlberg fährt noch schwarz“
Zum VN-Bericht vom 20. Juli 2021:
Den darbenden Flüchtlingen in Lampedusa, Lesbos und Balkan-Auffanglagern, den von ungarischem und rumänischem Regime eingemauerten Zigeunern ist es wahrscheinlich gleichgültig, ob man sie Neger, Schwarze, Zigeuner oder sonst wie nennt. Während wir uns mit Worthaarspaltereien amüsieren und künstliche Probleme erfinden, um das Naheliegendste übersehen oder verdrängen zu können, leben unerwünschte Menschen unter unmenschlichen Bedingungen.
Ratten haben es in ihren Abflusskanälen vermutlich gemütlicher. Nach all den jahrhundertelangen Untaten der „zivilisierten, christlichen Weißen“, schlage ich vor, das Wort „Weiße“ als Schimpfwort zu verbannen und es mit Herrenmenschen oder Plündermenschen zu ersetzen. Herrenmenschen? Nein, das geht auch nicht, es erinnert an die Nazidiktatur! Was das Geschlecht betrifft, schlage ich z.B. Mensch-(er/sie/es/tr) vor. Aber darf ich denn noch „Mensch“ schreiben, oder ist dieses Wort bald ein Schimpfwort? Man würde sicher leicht was finden, um dieses Wort negativ zu belasten! In unseren katastrophalen Zeiten (Erderwärmung, Wald-Tier-Sterben, Corona, Tsunamis etc.) fällt den einfältigen Sprachinquisitoren nichts Besseres ein, als uns alle noch mit Blödsinnigem zu belasten? Vielleicht bräunen sie sich gerade am Meer, da wo sie, von der Sonne geröstet, braun oder gar schwarz werden.
Marie-Thérèse Mercanton, Bludenz