Für eine
sachorientierte
Migrationsdiskussion
Zum Leserbrief von Hr. Grahammer, VN vom 31. Juli:
Sehr geehrter Herr Grahammer, in Ihrem Leserbrief kritisieren Sie Gerald Knaus mit einigen Aussagen, von denen ich nicht weiß, auf welcher Faktenbasis Sie diese tätigen. In seinem Buch „Welche Grenzen brauchen wir?“ belegt Knaus, einer der anerkanntesten Migrationsexperten Europas, seine Erkenntnisse aus 70 Jahren Migrationspolitik mit ausführlichen und konkreten Quellen und Daten. Sein Ansatz zielt auf eine Flüchtlingspolitik ab, die einerseits die irreguläre Migration stoppen und andererseits die Gültigkeit der Genfer Flüchtlingskonvention bewahren soll. Er basiert auf den in dieser Hinsicht positiven Auswirkungen von Verträgen zwischen Aufnahme- und Herkunft- bzw. Transitländern. Besonders das Patenschaftsmodell Kanadas, das seit 40 Jahren eine gute Integration von Tausenden Menschen gewährleistet, wäre auch für Österreich interessant. Es würde vielleicht auch diejenigen zufriedenstellen, die immer wieder schreiben, dass Menschen, die Aufnahme von Flüchtlingen wollen, dies auch finanzieren und sich vollumfänglich um diese kümmern sollen. Der Ansatz von Gerald Knaus hat das große Potenzial, eine sachlich basierte Diskussion in der Flüchtlingsfrage zu fördern. So eine Diskussion braucht es als Alternative zu den oft angstgeprägten oder ideologisch und parteipolitisch motivierten Äußerungen, die oft auf Vermutungen und Mythen beruhen.
Peter Mennel, Schwarzach