Säbelrasseln
„Schattenkrieg im Golf“ betitelt Charles E. Ritterband seinen Kommentar in den VN vom 6. August 2021. Er zeichnet dafür ein Szenario von Angriffen mit „Selbstmorddrohnen“ auf einen Tanker und die Erstürmung eines Öltankers durch Bewaffnete. Mit Berufung auf Erkenntnisse von Geheimdiensten und Aussagen eines Politikers nennt auch er den Iran als Verantwortlichen für diese Terrorakte. Doch drehen wir den Spieß einmal um und sagen, da will man dem Iran auf ganz perfide Art völkerrechtswidriges Verhalten unterstellen. Glaubhaft begründet kann diese These mit einem kurzen zeitgeschichtlichen Rückblick werden: 1964 – Golf von Tonkin. Die USA behaupten, Schnellboote des Vietkongs hätten US-Kriegsschiffe angegriffen. Stellte sich als unwahr heraus, die Folge war der Vietnamkrieg. 1990 – die Brukastenlüge. Ein Video mit der Darstellung von Gräueltaten Irakischer Soldaten nach dem Einmarsch in Kuwait. Unwahre Propaganda, erstellt wurde das Video von einer PR Agentur in den USA, doch die Folge war die Zustimmung des Senats für die militärische Intervention in Kuwait. 2003 – der US-Außenminister Powell behauptet vor den UN-Sicherheitsrat, der Irak besitzt weiter Massenvernichtungswaffen. Eine Lüge mit dem Resultat des dritten Golfkriegs. Da ist es berechtigt zu hinterfragen, wer hier mit dem Säbel rasselt.
Günther Wieser, Lochau