Gierige Bestien?

Leserbriefe / 16.08.2021 • 19:38 Uhr

Der dramatische Bericht des Schafhirten auf der St. Galler Alpe über die Wolfsrisse ist zweifellos eine Tragödie für Mensch und Tier. Wer sich die Sendung „Netz Natur; Erklärungen zum Wolf“ vom 27. 8. 2020 (als SRF-Doku über das Internet jederzeit abrufbar, 53 Min., Prädikat sehenswert) zu Gemüte führt, kann sich nur wundern, wie verantwortungslos die Alpbesitzer/Pächter hier gehandelt haben. Der Hirte war alleine mit der Betreuung der Tiere hoffnungslos überfordert, die Schafe dem Zugriff der Wölfe schutzlos ausgeliefert. Für einen funktionierenden Herdenschutz einer Herde von 800 Schafen braucht es mindestens zwei Hirten, vier gut ausgebildete und sozialisierte Herdenschutzhunde und Kilometer von Elektrozäunen. Für diesen Aufwand zahlt die öffentliche Hand in der Schweiz Unterstützungsbeiträge in der Höhe von ca. Sfr 40.000.-. Tiere nicht in geeigneter Weise vor Raubtieren zu schützen ist schlicht und einfach verantwortungslos, dafür vielleicht auch noch Prämien zu kassieren wäre kriminell. Die gierigen Bestien haben zwei Beine.

Dr. Erik Schmid,

Götzis