Wetterextreme und Klimawandel
In letzter Zeit erreichten uns zahlreiche Meldungen über Unwetter, Hitze und ihre Folgen. Von gleichzeitiger extremer Kälte in südlichen Breitengraden, extremem Frost, der die Kaffee-Ernte Brasiliens vernichtete, von nie gesehenem Schneefall in Südbrasilien, von 15 cm Schnee in Cordoba (Argentinien), starkem Schneefall am Kap in Südafrika erfuhr man kaum etwas. Solche Wetterextreme werden gemäß der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) verursacht durch ein alle paar Jahre im äquatorialen Pazifik auftretendes Wetterphänomen, die sog. Pazifik-Oszillation. Deren massive Auswirkungen auf das Wetter in großen Teilen der Welt sind den Meteorologen seit Langem bekannt. Es handelt sich um Meeresströmungen, die, bewirkt durch unterschiedliche Wassertemperaturen, phasenweise warmes oder kälteres Wasser zwischen Indonesien und Peru hin und her bewegen. Schon letztes Jahr warnten die Experten der WMO davor, dass die Pazifik-Oszillation 2020/21 wieder im Gang sei und man deshalb weltweit mit gefährlichen Wetterextremen rechnen müsse. Diese Voraussagen haben sich bewahrheitet. Wir neigen zur Annahme, die aktuellen Wetterextreme würden direkt durch die bereits spürbare Erderwärmung bewirkt. Solche Behauptungen stehen vorerst noch auf wackeligen Füßen, da zum heutigen Zeitpunkt die kurzfristigen Auswirkungen der Erderwärmung auf die höchst komplexen Klimaverteilungs-Systeme wissenschaftlich noch nicht geklärt sind.
Joseph Wdowik, MA,
Lustenau