Achtal-Radweg

Leserbriefe / 24.09.2021 • 17:52 Uhr

Zum Bericht „Mobilitätslandesrat tritt beim Achtalradweg auf die Bremse“, VN vom 23. 9.2021:

Während auf der ganzen Welt aufgelassene Bahntrassen zu Radwegen umgebaut werden, soll der Radweg ins Achtal in den Bregenzerwald nicht verwirklicht werden. Unterschiedliche Gründe wurden dafür in Leserbriefen und anderen Veröffentlichungen genannt. Die Kosten seien zu hoch, die Landschaft werde vermüllt, der Radweg sei nicht in erster Linie für die Einheimischen, sondern für Tourist(inn)en usw. Während manche „Argumente“ nur schwer nachvollziehbar sind, kann man durchaus mit den Kosten argu-
mentieren. Allerdings hinkt der Vergleich mit der Wälderbahn ganz gewaltig. Erstens muss zwischen Investitionskosten und Folgekosten unterschieden werden. Die Folgekosten wären bei einem Radweg im Vergleich zur schwer defizitären Bahn relativ gering. Zweitens muss mit den heutigen Möglichkeiten etwas machbar sein, was mit viel geringeren vor mehr als hundert Jahren umgesetzt wurde. In Italien wurde unter geologisch sicher nicht einfacheren Bedingungen einer der schönsten Radwege der Welt auf einer Bahntrasse gebaut, der dazu noch viel länger ist. Er führt von Tarvis nach Venzone und erfreut sich heute allergrößter Beliebtheit. Es gäbe die Möglichkeit, auch bei uns einen ähnlichen „Traumradweg“ zu bauen, der von Bregenz bis in den hinteren Bregenzerwald führte. Es fehlt nur noch der Teilabschnitt von Kennelbach nach Doren. Dass ausgerechnet ein Landesrat der Grünen das Ende verkündigt, ist schade.

Dr. Manfred Hämmerle, Dornbirn