Schneekanonen samt Speicherteich am Bödele?

Leserbriefe / 08.10.2021 • 18:25 Uhr

So langsam sollte es sich doch herumgesprochen haben, dass es auf rund 1200 Metern in den nächsten mindestens Jahrzehnten keinen Wintersport mehr gibt. Die Tatsache, dass eine künstliche Beschneiung in erster Linie Energie kostet und so ganz nebenbei, quasi als Nebeneffekt, zusätzlich Natur vernichtet, könnte man auch noch als bekannt voraussetzen. Aber trotzdem wollen die ewiggestrigen Geschäftsleute der Dornbirner Seilbahn-Gesellschaft nach mehreren schneearmen Wintern nicht etwa ihr Geschäftsmodell überdenken, sondern viel lieber den bestehenden Status am Bödele im wahrsten Sinne des Wortes in Zement gießen. Sie wollen zusätzliche Fläche verdichten, Boden versiegeln und damit vernichten, und sie wollen zusätzliche Massen an Energie aufwenden für eine Freizeitbetätigung, die in dieser Höhenlage in den kommenden Generationen nicht mehr auf natürliche Weise stattfinden kann. Diese rigorose Leugnung des Klimawandels, das ignorante Ablehnen jeglicher neuen Ideen und das Beharren auf ewiggestrigen (schon wieder dieses böse Wort) Vorstellungen, ist das wirklich etwas, was zukunftsweisend ist?

Ulrich Köhler, Feldkirch