Tourismusstrategie 2030

Leserbriefe / 22.10.2021 • 17:24 Uhr

Auf der Website von Vorarlberg Tourismus kann man dazu viele kluge Ansätze lesen. Worte wie Nachhaltigkeit, Regionalität, Gastfreundschaft, Tourismus ist chancenreich. Das Tourismusleitbild vom Montafon lautet: Wertschöpfung, Qualität vor Quantität usw. Wir im hinteren Montafon erleben derzeit hautnah genau das Gegenteil von diesen schönen, sehr geistreichen Worten. Große Konzerne überziehen unser Dorf St. Gallenkirch mit riesigen Investorenprojekten. Hotels werden gebaut, die weder in unsere Landschaft passen noch nachhaltig sind und fast ausschließlich in Besitz von ausländischen Geldanlegern. Es werden große Hotels errichtet, die ohne Rezeption sind, ohne Zimmerservice, ohne Gastgeber. Die Gäste checken online ein. Schönstes Bauernland wird dafür zerstört und unsere Kulturlandschaft geht verloren, für immer! Man orientiert sich nun an der Masse, und die kleinen Betriebe, die Gastfreundschaft und Qualität anbieten, kommen immer mehr in Bedrängnis. Die Kaltschnäuzigkeit, mit der diese Investoren vorgehen, ist unglaublich. Ein ganzes Dorf verliert seine Identität, wird sozusagen umgebaut. Unsere Stammgäste, die gerne zu uns kommen, werden nicht mehr das vorfinden, was Sie an unserer Region geschätzt haben. Ein älterer Herr hat im TV-Interview in der Sendung „Am Schauplatz“ die passenden Worte gefunden: „Diese Investoren sind die Totengräber von unserem Tourismus“! Mit diesen Worten ist eigentlich alles gesagt!

Isabell Pfeifer,

St. Gallenkirch