Schande

Leserbriefe / 09.11.2021 • 17:49 Uhr

Es wird derzeit vielerorts und immer wieder diskutiert, warum wir nicht in der Lage sind, die Pandemie nachhaltig zu bewältigen. Da empfiehlt ein österreichischer Politiker, in Führungsposition in seiner Partei, allen Ernstes Corona mit Vitamin C-Präparaten und Aspirin zu bekämpfen. Die Reaktion von medizinisch ausgebildeten Experten reicht von belächeln bis zu schallendem Gelächter. Nur ist die Situation leider alles andere als lustig. Der besagte Politiker ist durch seine Aussagen mitschuldig an der Explosion der Infektionsrate, mitschuldig am hohen Ausmaß der Hospitalisierung, mitschuldig an der massiven Belastung aller Helfer, die in den Spitälern, mittlerweile verzweifelt, um das Leben ihrer Patienten kämpfen und trägt Mitschuld am Tod vieler Österreicherinnen und Österreicher. Rund um den Politskandal unseres Altbundeskanzlers wurde von einer Schande für Österreich gesprochen, aber da gilt ja noch die Unschuldsvermutung. Diese verdient sich der betreffende Politiker bei Weitem nicht. Die hier aufgezeigte Situation bedeutet für Österreich eine noch viel größere Schande und stellt der österreichischen Justiz ein Armutszeugnis aus, weil sie nicht in der Lage oder nicht willens ist, dem zitierten Politiker, der so viel Unheil anrichtet, sein Schandmaul zu stopfen.

Dkfm. Helmuth Pröm,

Bludenz